Sonntag, 18. August 2013

Huudere-Fäscht in Holderbank / SO

 
FR 30.08. / SA 31. +
SO 01.09.2013

Die Festaktivitäten finden am Dorfweg und im
Bereich des alten Schulhaus / Werkhof statt. 

Zum Namen “HUUDERE“ und wie der erste Fahrende nach Holderbank kam

Der Erzählung nach war es ein in den französischen Kriegsdienst entsandter Söldner namens Bader, der Jahre später wieder nach Holderbank zurückkehrte und vielleicht der erste «Huudere» zwischen Roggen und Wandflueh war. Weil ihn der Krieg geprägt hatte und er sich nicht mehr in das soziale Netz einflechten konnte, blieb er arbeitslos und allein. Dann soll er sich eine Frau gesucht haben, mit der er 10 Kinder zeugte. Sesshaft wurde die Familie jedoch nicht, mit Wagen, wie sie die Fahrenden (abwertend als Zigeuner bezeichnet) haben, reisten sie umher, verfolgt von den schiefen Blicken der anderen Menschen und vielen Märchen, Mythen und Spässen. Den «Huudere» wird historisch auch eine enge Verknüpfung mit den Jenen zugeschrieben, welche eine wandernde Gruppe ungeklärter Herkunft sind. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Holderbank auf Grund des «Gesetzes zur Bekämpfung von Heimatlosigkeit» jenische Familien eingebürgert. Die Hauptgruppen der Fahrenden in Europa sind die Sinti und die Roma. Die Jenen wurde oft auch als «weisse Zigeuner» bezeichnet, da sie im Vergleich zu den Roma eine hellere Hautfarbe haben. Nach Schätzungen leben in der Schweiz zirka 35000 Jenische, 30000 Roma und 5000 Sinti. Davon leben aber nur etwa 5000 tatsächlich als Fahrende. (FUP)